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Planetarische Nebel

 

 Der Begriff "Planetarischer Nebel" geht auf den Astronomen Wilhelm Herschel zurück. Dieser hatte bereits am 13. März 1781 den Planeten Uranus entdeckt. Beim Anblick eines Planetarischen Nebels in seinem Fernrohr wurde er an den Planeten Uranus erinnert, da das Aussehen im Fernrohr ähnlich war. Am 7. September 1782 hatte Herschel seinen ersten Nebel entdeckt, es war zufällig ein Planetarischer Nebel.

Planetarische Nebel haben aber physikalisch absolut nichts mit Planeten zu tun. Im Folgenden soll die interessante Gruppe der Planetarischen Nebel näher erläutert werden.

 Kurz kann man sagen, daß Planetarische Nebel (nachfolgend mit PN bezeichnet) entstehen, wenn alte Sterne ihre Hülle abstoßen. Durch die Strahlung des Sternes wird dann diese Hülle zum Leuchten angeregt. Man findet inzwischen viele PN, die nicht wie kleine Planetenscheibchen aussehen, sondern ein irreguläres Aussehen haben. Dies ist schwierig zu erklären, da man eigentlich erwartet, dass beim Abstoßen der Hülle eines (kugelsymmetrischen) Sternes ein kugelsymmetrischer PN entsteht. Zur Zeit sind Fachastronomen dabei, die auch irreguläre Form dieser PN zu erklären. Zwischenzeitlich glaubt man, daß Magnetfelder für das irreguläre Aussehen verantwortlich sind.

Der interessierte Amateurastronom wird zwar die Forschungsarbeiten der Fachastronomen verfolgen, aber selbst an der Forschung nicht teilnehmen. Der Amateurastronom beschränkt sich auf die visuelle Beobachtung dieser Objekte. Dabei kann es sehr interessant und lehrreich sein, die beobachteten Objekte zu zeichnen. Viele heutige Amateurastronomen sind auch instrumentell so gut ausgerüstet, so daß sie Fotos von diesen Objekten erstellen können. Für die visuelle Beobachtung, also die Beobachtung mit dem bloßen Auge sind auch keine sehr großen Fernrohre erforderlich, zumindest wenn man sich auf die helleren Objekte konzentriert. Einige Amateurastronomen nutzen die visuellen Beobachtungen, um Zeichnungen anzufertigen (statt zu fotografieren). In diesem Zusammenhang sei auf diese interessante Internetseite von Martin Schoenball hingewiesen: http://www.schoenball.de/astronomie/zeichnungen) .

  

Oben wurde bereits ausgeführt, daß es sich um alte Sterne handelt, die ihre Hülle abgestoßen haben. Da stellt sich natürlich sofort die Frage, wann ist ein Stern alt, und woran kann man das Alter erkennen.

Ein ganz normaler und gewöhnlicher Stern wie unsere Sonne verbrennt in ihrem Innern Wasserstoff zu Helium. Diese Energieerzeugung kann für einige Milliarden Jahre aufrecht erhalten werden. Aber irgendwann ist im Zentrum einer Sonne auch der Wasserstoff aufgebraucht. Dann zündet irgendwann das Helium und dieses wird dann in schwerere Elemente umgewandelt. Unser betrachteter Stern entwickelt sich also und wird älter. Die Zeit, die ein Stern braucht, um seinen Wasserstoffvorrat zu verbrauchen richtet sich nach der Ausgangsmasse, die der Stern bei seiner Entstehung hatte. Je massereicher ein Stern ist, desto schneller entwickelt er sich. Sterne wie unsere Sonne werden als sog. Hauptreihensterne bezeichnet. Zeichnet man in einem Diagramm die Leuchtkraft eines Sternes gegen die Oberflächentemperatur (Spektralklasse) auf, so erhält man das sogenannte Hertzsprung Russel Diagramm, welches nachfolgend abgebildet ist.

 

Bild :         Hertzsprung Russel Diagramm
Quelle:
http://de.wikipedia.org/wiki/Hertzsprung-Russell-Diagramm 
und:
http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:HR-sparse-de.svg&filetimestamp=20080306213831

  

Ein entwickelter Stern befindet sich dann nicht mehr auf der sog. Hauptreihe, sondern befindet sich im Bereich der Riesen und Überriesen.

Typisch für einen PN ist das Vorhandensein eines Zentralsterns, der aber meist sehr lichtschwach ist und nicht immer beobachtet werden kann, aufgrund der Entstehungsgeschichte aber vorhanden sein muß.

Die Planetarischen Nebel bestehen nur einige zehntausend Jahre, dies ist astronomisch gesehen eine sehr kurze Zeitspanne. Der Nebel hört auf zu leuchten, weil seine Dichte aufgrund seiner zunehmenden Ausdehnung immer kleiner wird und der anregende Zentralstern sich immer mehr abkühlt. Nicht alle Hauptreihensterne werden im Laufe ihres Lebens einen Planetarischen Nebel bilden. Es sei noch erwähnt, daß ein PN nicht im kontinuierlichen Licht leuchtet, sondern nur in bestimmten Wellenlängen sein Licht aussendet. Daraus folgt für Amateurastronomen, daß es sinnvoll sein kann, mit verschiedenen Filtern zu beobachten. Bei manchen Nebeln sind dann mehr Details zu erkennen.

 Ringnebel M 57:

Bildquelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Ring_Nebula.jpg&filetimestamp=20090425131102

 Daten für den Ringnebel M57:

Sternbild

Leier

Entfernung

5400 Lichtjahre

Rekt.

18h 53m

abs. Durchm.

1,3 Lichtjahre

Dekl.

32° 58'

scheinbarer Durchmesser

118"

Helligkeit

8,8 mag

Zentralstern

15,8 mag

  

Ein weiterer berühmter Nebel ist der "Crab-Nebel" im Sternbild Stier. Im Jahre 1054 beobachteten chinesische und japanische Astronomen einen "Neuen Stern". Dieser Stern war nicht wirklich neu, es war eine Supernova. Bei einer Supernova handelt es sich um einen alten entwickelten Stern, der plötzlich seine Strahlungsintensität um das 100-Millionenfache steigert. Seine Helligkeit nimmt also enorm zu, s. d. es den Anschein hat, ein neuer Stern sei aufgetaucht. Dieser explodierende Stern schleudert eine Menge Materie in den Weltraum, die dann zum Leuchten angeregt wird. Was wir heute beobachten, ist der sog. Crab-Nebel. Dieser Nebel wird in dem bereits erwähnten Messier - Katalog als Nummer 1 geführt und mit M1 bezeichnet. Aufgrund seiner Entwicklungsgeschichte gehört M1 damit zu den jüngsten sichtbaren Himmelsobjekten. Der Stern, der zur Supernova wurde, hat sich dann zu einem als Pulsar bezeichneten Objekt entwickelt. Bei einem Pulsar handelt es sicht um einen schnell rotierenden Neutronenstern mit starkem Magnetfeld. M1 leuchtet im kontinuierlichen Licht. Bei einer Beobachtung durch ein Teleskop bringt ein Filter keinen Vorteil.

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